Der Stromverbrauch pro Kuh und Jahr sollte 400 kWh nicht übersteigen. Mit diesen Maßnahmen können Sie Strom bei der Milchproduktion einsparen.
Etwa 60 Prozent des Stromverbrauchs in den milchviehhaltenden Betrieben wird für die Milchgewinnung benötigt. Dies in erster Linie für das Melken, die Reinigung von Melkanlage und Milchkühltank sowie für die Milchkühlung.
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen gibt Tipps, wie Sie Strom bei der Milchgewinnung einsparen können.
Durch den Einsatz drehzahlgesteuerter Vakuumpumpen kann der Stromverbrauch gesenkt werden. Diese Pumpen richten ihren Stromverbrauch nach dem tatsächlichen Bedarf. Ist z. B. während des Melkens zeitweise ein geringeres Vakuum ausreichend, verringert die Vakuumpumpe ihre Drehzahl und reduziert somit den Stromverbrauch.
Jedoch sind drehzahlgesteuerte Vakuumpumpen in der Anschaffung deutlich teurer, so dass sie sich in der Regel nur bei Melkzeiten von über vier Stunden pro Tag rechnen.
Neben den frequenzgesteuerten Pumpen gibt es auch die Möglichkeit anstelle einer großen zwei kleinere Vakuumpumpen ohne Frequenzsteuerung einzusetzen, um den Stromverbrauch zu reduzieren. In solchen Fällen wird dann eine Vakuumpumpe nur zum Melken eingesetzt (auf den Leistungsbedarf beim Melken abgestimmt) und eine zweite Vakuumpumpe wird bei der Reinigung zugeschaltet.
Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit gilt auch hier, dass sich der höhere Aufwand nur bei langen Melkzeiten lohnt.
Um die höheren Temperaturen von über 90° C für die Kochendwasserreinigung zu erhalten, kommen nur Strom oder Erdgas in Frage. Besonders beim Einsatz von Strom ist es sinnvoll, bereits vorerwärmtes Wasser z. B. aus der Wärmerückgewinnung zu nehmen.
In der Regel sind die Kosten für die Warmwasserbereitung beim Einsatz von Strom deutlich höher, als bei der Nutzung von Erdgas oder Heizöl. Sie zur Warmwasserbereitung zu nutzen ist dann überlegenswert, wenn der Betrieb bereits Erdgas oder Heizöl zu Heizzwecken einsetzt und der Anschluss an die Warmwasserbereitung für die Melkstandreinigung ohne größeren Aufwand möglich ist.
Die mit einer Wärmerückgewinnung erzielbare Warmwassermenge hängt in erster Linie von der Milchmenge pro Melkzeit ab und ob ein Vorkühler eingesetzt wird. Mit einem Liter Milch können ungefähr 0,6 l Wasser auf etwa 50° C erwärmt werden. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass beim Einsatz eines Vorkühlers (fast immer sinnvoll) etwa die Hälfte der Milchwärme entzogen wird und sich somit die mögliche Menge an warmen Wasser auf 0,3 l je l Milch reduziert.
Bei einer Milchmenge von 750 l pro Melkzeit können so ca. 450 l und beim Einsatz eines Vorkühlers etwa 225 l Warmwasser erzeugt werden. Die erwärmte Wassermenge sollte auch in etwa dem Warmwasserbedarf für Melkstand- und Kühltankreinigung, Kälbertränke oder Hände waschen entsprechen, damit sich die Wärmerückgewinnung rechnet. Welche Energieart zur Warmwasserbereitung am bestens geeignet ist, muss einzelbetrieblich unter anderem in Abhängigkeit vom Reinigungsverfahren entschieden werden.
Die Kosten für die Reinigung von Milchkühltanks hängen vorwiegend von der Milchtankgröße und damit von der benötigten Warmwassermenge ab. Pro 100 Liter Tankinhalt werden etwa 1,5 Liter warmes Wasser zur Reinigung benötigt. Somit verursachen besonders Milchtanks, die deutlich zu groß gewählt wurden, höhere Kosten.
Der Einsatz eines Vorkühlers, mit dem der Milch bereits vor dem Eintritt in den Milchtank Wärme entzogen wird, bringt die größten Einsparungen beim Stromverbrauch. Im Vorkühler wird an der Milch im Gegenstromprinzip Brunnen- bzw. Stadtwasser vorbeigeführt und somit die Milch auf etwa 17° Grad abgekühlt. Dadurch kann bis zu 50 Prozent der Strommenge die für die Milchkühlung benötigt wird, eingespart werden.
Ein Betrieb mit 500.000 kg erzeugter Milch spart durch den Einsatz des Vorkühlers ca. 5.000 kWh/Jahr. Unter Berücksichtigung von Kosten und Nutzen, sind Vorkühler bereits für Betriebe mit einer Milchmenge von über 250.000 kg interessant.
Um die Milch im Lagertank zu kühlen, gibt es zwei bewährte Möglichkeiten. Zum einen die Eiswasserkühlung und zum andern die Direktkühlung. Der Stromverbrauch liegt bei der Eiswasserkühlung aufgrund des schlechteren Wirkungsgrades etwas höher als bei der Direktkühlung.
Dieser Nachteil kann dadurch aufgehoben werden, das der Aufbau des zur Kühlung erforderlichen Eisvorrates zur Hälfte mit dem kostengünstigeren Nachtstrom erfolgt und durch den geringeren Anschlusswert der Eiswasserkühlung keine bzw. geringere Kosten bei den Bereitstellungskosten entstehen.
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